Gewürzt oder fermentiert
Kaffee als Superfood
Superfoods sind in den letzten Jahren in aller Munde – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Von Quinoa über Chia-Samen bis hin zu Goji-Beeren wurden so viele traditionelle Lebensmittel aus aller Welt in kürzester Zeit zu international populären Trend-Zutaten. Was alle gemein haben: Es wird ihnen eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Die besondere Beliebtheit bei Menschen, die auf Ernährung achten und einen aktiven Lebensstil pflegen, verwundert demnach nicht. In diesem Kontext erfährt nun auch Kaffee eine neue Wertschätzung. Nachdem über lange Zeit die gesundheitlichen Risiken übermässigen Kaffeekonsums medial in den Fokus gerückt wurden, geraten mittlerweile die Vorzüge des Heissgetränks vermehrt in den Vordergrund. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen insbesondere die positiven Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sowie die Lebergesundheit.
Super-Zutaten
Ausgefallene Rezepte für Kaffeespezialitäten mit zusätzlichen «Super-Zutaten» gehen hier noch einen Schritt weiter: Durch die Beigabe spezieller Gewürze, ergänzender Nährstoffe oder Fermentationskulturen wird Kaffee bezüglich seiner Inhaltstoffe wesentlich reichhaltiger. Zudem eröffnen sich aufgrund der ungewohnten Aromen völlig neue Dimensionen des Kaffeegenusses. Im Folgenden sollen drei populäre Varianten von Superfood-Kaffee näher vorgestellt werden.
Kurkuma-Kaffee
Das aus Ingwer-ähnlichen Wurzelknollen gewonnene Gewürz Kurkuma ist in Europa hauptsächlich aus der indischen Küche bekannt. Sein markanter Geschmack und die intensive gelbe Farbe machen es hier schon seit tausenden Jahren zu einer beliebten Zutat, etwa in Curry-Mischungen. Die Idee, Kurkuma-Pulver in Kaffee zu geben, ist hingegen wesentlich jünger. Dabei werden mit dem Gewürz verschiedenste gesundheitliche Vorzüge in Verbindung gebracht: unter anderem soll es etwa Diabetes vorbeugen, entzündungshemmend wirken und die Verdauung anregen. Ausserdem verleiht Kurkuma dem Kaffee ganz besondere, exotische Geschmacksnoten.
Rezeptvorschlag für würzigen Kurkuma-Kaffee
Zutaten:
- 250 ml frisch gebrühter Kaffee
- 1/2 Tasse Milch oder Pflanzenmilch
- 1 Teelöffel gemahlener Kurkuma
- 1/4 Teelöffel gemahlener Ingwer
- 1/2 Teelöffel gemahlener Zimt
- Eine Prise schwarzer Pfeffer
- Ahornsirup (optional)
Den zuvor im Kaffeevollautomaten gebrühten Kaffee in einen Kochtopf geben und bei mittlerer Hitze den Kaffee mit Milch, Kurkuma, Ingwer, Zimt und Pfeffer mit einem Schneebesen verrühren. Nach Bedarf Ahornsirup zum Süssen hinzufügen. In eine Kaffeetasse giessen und geniessen.
Maca-Kaffee
Die Wurzeln der Maca-Pflanze waren ausserhalb ihres Verbreitungsgebiets in den peruanischen Anden bis vor Kurzem völlig unbekannt. Erst als die (auch als Peru-Ginseng bekannten) Knollen zu einem leicht dosierbaren Pulver verarbeitet wurden, traten sie ihren anhaltenden internationalen Siegeszug als Superfood an. Dieser verwundert angesichts des breiten Wirkspektrums von Maca nicht: Dessen hoher Vitamin-C- und Kalzium-Gehalt stärkt nachweislich das Immunsystem. Untersuchungen legen zudem nahe, dass der Maca-Konsum förderlich für Libido und Fruchtbarkeit ist.
Rezeptvorschlag für süssen Fitness-Drink mit Maca
Zutaten:
- 30 ml Espresso oder starker Kaffee
- 2 Teelöffel Maca-Pulver
- 3 Datteln
- 20 g Proteinpulver
- 200 ml Milch
Frisch gebrühten Kaffee mit Maca-Pulver, Datteln, Proteinpulver und Milch im Mixer pürieren und in ein Glas geben. Für erfrischenden Genuss kühlen Kaffee (etwa mit Schaerer „Hot & Cold“-Technologie zubereitet), kalte Milch und Eiswürfel verwenden.
Coffbucha
Dass gezielte Fermentation Lebensmitteln spannende neue Aromen entlocken kann, ist schon lange bekannt. Auch in der Kaffeebranche wird immer wieder in diesem Bereich experimentiert, etwa mit fermentierten Bohnen. Als sich vor einigen Jahren schliesslich «Kombucha» – mit einer speziellen Pilzkultur fermentierter Tee – zum Trend-Getränk entwickelte, war der Schritt zum «Coffbucha» nicht mehr weit. Die Vorgehensweise ist hierbei grundsätzlich die gleiche wie beim koffeinärmeren Vorbild: Der Kaffee wird nach bevorzugter Methode aufgebrüht, abgekühlt (oder mit der Schaerer „Hot & Cold“-Technologie kalt zubereitet) und mit der „SCOBY“ genannten Hefekolonie angesetzt. Über die Dauer der Fermentation muss diese anschliessend konstant mit Zucker versorgt werden, den sie unter anderem zu geschmacklich interessanten Säuren umsetzt. Neben einem erfrischend anderen Geschmack überzeugt «Coffbucha» zudem mit Probiotika, die äusserst förderlich für die Darmgesundheit sind.
Rezeptvorschlag für selbstgemachten Coffbucha
Zutaten:
- 500 ml frisch gebrühter Kaffee
- 50 g Zucker
- 1/2 Kombucha-Pilz
- 100 ml Kombucha-Flüssigkeit
Equipment:
- Grosse Glasflasche
- Sieb
Glasflasche gründlich mit heissem Wasser ausspülen. Anschliessend einen halben Liter Kaffee im Vollautomaten zubereiten und Zucker einrühren. Kaffee in die Flasche füllen und bei Zimmertemperatur vollständig abkühlen lassen. Kombucha-Pilz und 100 ml der Ansatz-Flüssigkeit, in der er gelagert wurde, zum Kaffee giessen. Flasche luftdicht verschliessen und an einem dunklen, ruhigen Ort einige Tage stehen lassen. Nach erfolgreicher Fermentierung durch ein Sieb geben und die Flüssigkeit auffangen. Diese kann nun gekühlt serviert werden.