Cappuccino Besserwisser

von Schaerer Marketing Team
creative coffee world

Cappuccino Besserwisser

Heute feiern wir den Tag des Cappuccinos

Am 8. November jedes Jahres feiern wir gemeinsam mit Cappuccino-Liebhabern auf der ganzen Welt den Tag des Cappuccinos. Grundvoraussetzung, um diesen Tag zu feiern, sind viele frisch zubereitete Cappuccinos. Reicht das? Wir finden, dass wir an dem Tag alles, wirklich alles über den Cappuccino wissen sollten.

Wollen Sie auch zum Cappuccino-Besserwisser werden und Ihre Bekannten, Freunde und Arbeitskolleg*innen am Tag des Cappuccinos mit Ihrem (Besser-)Wissen verblüffen? Dann sind folgende Wissenshäppchen wie gemacht für Sie!

In einen richtigen Cappuccino gehört definitiv nur ein einfacher Espresso.

Und trotzdem gibt es in grossen Kaffeeketten oft Cappuccino mit zwei Espressos. Wie geht das? Ein Cappuccino mit zwei Espressos ist kein Cappuccino, vielleicht ein Flat White, aber nur vielleicht.

Ein Cappuccino besteht aus einem Espresso und zwei Teilen Milch (oft wird auch von einem Espresso, einem Teil flüssigem Milchschaum und einem Teil festem Milchschaum gesprochen, wobei diese Definition umstritten ist). Der feste Milchschaum ragt etwas über den Tassenrand hinaus. Beim Flat White werden zwei Espressos oder ein grosszügiger Ristretto mit feinporigerem Milchschaum verbunden. Dieser Milchschaum hat keinen flüssigen Teil und schliesst mit dem Tassenrand ab, daher auch der Name Flat White, weil der Milchschaum flach mit dem Tassenrand abschliesst. Der Milchschaum für den Flat White ist übrigens schwerer zu machen als der Milchschaum für Cappuccinos und ist weniger gut für Kunstwerke geeignet.

Noch etwas mehr Besserwisser-Wissen? Der Flat White kommt aus Australien und ist dort schon seit den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. Ende der 80er-Jahre gewann der Flat White auch bei uns immer mehr an Bedeutung. Ob es sich beim Cappuccino mit zwei Espressos um einen Flat White handelt, können wir abschliessend nicht beantworten.

Der erste Cappuccino wurde nicht schon im 17. Jahrhundert in Italien zubereitet

und gelangte daher nicht nach der Schlacht am Kahlenberg in die Wiener Kaffeekultur. Diese Legende ist gelegentlich zu finden. Verbrieft ist, dass seit 1805 Kapuziner in den Wiener Kaffeehäusern serviert wurden und dass dieser Kapuziner in Italien zum Cappuccino weiterentwickelt wurde. Beim Kapuziner handelt es sich um einen kleinen Mokka mit etwas Sahne, die dem Kaffee die Farbe einer Kapuzinerkutte bzw. der Kapuze dieser Kutten gibt. Aus genau dieser Kapuze soll in Italien der Name des Cappuccinos entstanden sein. Cappuccino ist nämlich das Diminutiv des italienischen Wortes für Kapuze (cappuccio).

Die Mehrzahl von Cappuccino ist auf Deutsch Cappuccinos

und nur, wenn Sie in italienisch sprechenden Gebieten Europas zeigen wollen, wie gut Sie dem Italienischen mächtig sind, rufen Sie beherzt "due cappuccini". Als Lehnwort wird Cappuccino wie ein deutsches Wort behandelt und folgt somit auch den deutschen Rechtschreibregeln. Und übrigens bestellen Sie in Italien nie nach 11 Uhr morgens einen Cappuccino. In Italien trinken nur Kinder nachmittags Milch, die für Erwachsene nachmittags schlecht zu verdauen sein soll.

Schnelles Besserwissen zum Cappuccino

  • Ein Cappuccino mit Sahne ist eine Melange mit Schlagobers und nie und nimmer ein Cappuccino.
  • Der Cappuccino wäre ohne die Erfindung der Espresso-Maschine nie zum Modegetränk geworden, denn ohne kräftige, schön extrahierte und feinporige Espressos gelingt kein schmackhafter Cappuccino.
  • Cappuccinos wurden erst durch die grossen Kaffeeketten bekannt. Dort gibt es Cappuccinos in unterschiedlichen Grössen, mit verschiedenen Milchsorten, verfeinert mit Sirup etc. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Und in Frankreich?

In Frankreich verbietet weder das als "Loi Toubon" bekannte Gesetz zum Schutz der französischen Sprache die Verwendung des Begriffs Cappuccino noch andere gesetzlichen Grundlagen. Dennoch ist der Cappuccino in Frankreich immer noch Exot. Bei den vielen Café-Spezialitäten nicht erstaunlich:

  • un café – Espresso
  • un café serré – hoch konzentrierter Espresso
  • un café noisette – Espresso mit Milch
  • un café allongé – verdünnter Espresso
  • un double expresso – doppelter Espresso
  • un (café) crème – Milchkaffee
  • un café americain – verdünnter grosser schwarzer Kaffee, ähnlich einem Filterkaffee
  • un café viennois – Kaffee mit Schlagsahne
  • un Irish coffee – Kaffee, Rohrzucker, Sahne, Whiskey
  • un café gourmand – Espresso mit drei kleinen süssen Sachen..

Noch mehr schnelles Besserwissen

  • Kakaopulver und Cappuccino gibt es nur nördlich der Alpen. In Italien würden die Cappuccino Fans nie das Cappuccinoaroma durch Kakao verfälschen. Böse Zungen behaupten, dass Kakao schlecht gebrühten Espresso und zu heiss erwärmte Milch wettmachen würde. Aber wie gesagt, nur böse Zungen.
  • In Österreich konnte sich der Cappuccino gegen die vielen Kaffeespezialitäten nicht durchsetzen. Bei der Auswahl auch nicht erstaunlich.
  • Ein Cappucino besteht je nach Definition und Quelle aus je 33 % Espresso, Milchschaum und heisser Milch oder aus 25-40 ml Espresso, 140-160 ml Milchschaum und 55-65 ml heisser Milch. Fragen Sie Ihren Barista nach exakten Mengenangaben.
  • Cappuccino geht nur mit einer ausgewogenen Arabica/Robusta Espresso-Röstung, die wenig säurebetont sind.

Schon mal was vom Car-puccino gehört?

Dabei handelt es sich um einen umgebauten VW Scirocco, der mit Kaffeesatz betankt wird. Ausgetüftelt wurde dieses Fahrzeug durch ein Team der britischen BBC-Sendung «Bang Goes the Theory». Für jede Meile benötigt das Car-puccino Kaffeereste von mindestens 56 Cappuccino. Mehr zu diesem Fahrzeug finden Sie hier.

Und zu guter Letzt noch ein Wort zum Cappuccino-Effekt!

Hier handelt es sich um das akustische Phänomen, das unmittelbar nach dem Umrühren einer Tasse Cappuccino auftritt. Klopft man mit dem Löffel mehrmals hintereinander an die Tasse, so steigt die Tonhöhe innerhalb der ersten Sekunden deutlich hörbar an. Dieser Effekt lässt sich nach erneutem Umrühren so lange wiederholen, wie noch Milchschaum vorhanden ist. Das Phänomen wurde 1982 von Frank Crawford wissenschaftlich beschrieben. Im Englischen wird der Effekt übrigens als "Hot-Chocolate-Effekt" bezeichnet. Warum? Weil die in der Flüssigkeit durch das Umrühren auftretenden Luftbläschen die Schallgeschwindigkeit drastisch herabsetzen und die Tonhöhe hängt wiederum von der Schallgeschwindigkeit ab. Mehr zu diesem Effekt finden Sie auf Wikipedia.